Jeder wird sie schon mindestens einmal gehört haben: Wörter wie Hurenkind, Schusterjunge, Zwiebelfisch oder Hochzeit. Weiß man denn auch, was diese typografischen Begriffe bedeuten?
Hurenkind und Schusterjunge
Für diese beiden Begriffe gibt es – wie für alles andere auch – eine Eselsbrücke, die zu erklären versucht, was man sich unter Hurenkind und Schusterjunge vorzustellen hat:
„Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt,
ein Schusterjunge nicht, wo er hingeht.“
Als Hurenkind (auch: Hundesohn oder Witwe) wird die letzte Zeile eines Absatzes bezeichnet, wenn sie gleichzeitig die erste Zeile einer neuen Seite oder Spalte ist. Hurenkinder gelten in der Typografie als schwere handwerkliche Fehler.
Die sogenannte Hurenkinderregelung besagt, dass die letzte(n) Zeile(n) eines Absatzes niemals auf der nächsten (Buch-)Seite stehen darf.
Ein Schusterjunge ensteht, wenn eine Seite oder Spalte eines neuen Absatzes nach der ersten Zeile umbrochen wird. Dieser Fehler ist weniger gravierend als das Hurenkind, gilt aber trotzdem zu vermeiden. Besonders auffallen wird der Schusterjunge, wenn mit Einzügen gearbeitet wird.
Die Schusterjungenregelung besagt, ähnlich wie beim Hurenkind, dass die erste Zeile eines Absatzes niemals am Ende einer Buchseite stehen darf.
Dazu eine kleine Infografik:
Hurenkind
Schusterjunge
Merken, verinnerlichen, nicht machen ;)
Hochzeit
Als Hochzeit wird der Satz von doppelten Wörtern bezeichnet.
Beispiel gefällig? “Facelifting? Nein, dann würde ich ja alle diese großartigen Falten Falten zerstören.“ – Clint Eastwood
Leiche
Die Leiche bezeichnet das Auslassen eines Wortes oder einer ganzen Textpassage eines Manuskriptes.
Zwiebelfisch
Nein, der Zwiebelfisch ist nichts zu essen. Auch keine Mutation aus einem Fisch und einer Zwiebel, selbst wenn der Name es vermuten lässt. Ein Beispiel sollte verdeutlichen, um was es sich bei einem Zwiebelfisch handelt.
Der Zwiebelfisch bezeichnet einzelne Buchstaben innerhalb eines Textes, die in einer anderen Schriftart oder einem anderen Schriftschnitt gesetzt wurden.