Um ein Wort zum Wort der Woche zu machen, muss man es sehr sehr sehr häufig in der Kommunikation auftauchen lassen. Es reicht nicht, beispielsweise während der Erkältungszeit einfach mehrmals am Tag „Gesundheit!“ in den Raum rufen zu müssen. Oder während der tollen Tage immer wieder „Helau!“-grüßend den Raum zu betreten.
Nein, zum Wort der Woche wird man wohl nur, wenn man es schafft, sich immer wieder, in ganz unterschiedlichen Bezügen und Zusammenhängen in die Kommunikation zu schmuggeln. Mehrere Menschen sollten es benutzen, aus immer wieder neuen Perspektiven heraus. Momentan erkenne ich nur einen Kandidaten für das Wort der Woche. Daher lautet mein Vorschlag:

tatsächlich

Tatsächlich verhält es sich mit dem Wort tatsächlich so, dass es in unserer Agentur dauerpräsent ist. Sowohl in normalen Unterhaltungen, als auch in Erläuterungen, Projektbeschreibungen und Briefings. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich es eingeführt, mittlerweile hat es sich in alle Richtungen verbreitet. Oder kommt es mir nur so vor – und in der Tatsächlichkeit verhält sich alles ganz anders?

Auf wiktionary.org wird die Bedeutung von tatsächlich folgendermaßen erklärt:

(manchmal auch wider Erwarten) wahrheitsgemäß, wirklich

Indem man das Wort tatsächlich benutzt, will man also auf den unbedingten Wahrheitsgehalt der eigenen Äußerung verweisen. Und das ist doch tatsächlich mindestens so interessant wie die Herkunft des Wortes:

Derivation (Ableitung) aus Tatsache durch Suffigierung mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lich.

Ach! Tatsächlich?