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News aus dem Land der Schriften

Aus gegebenem Anlass möchte ich darauf hinweisen, dass ich diesen schönen Blog entdeckt habe. »Schön« ist natürlich wie immer kein Kriterium für unsere Arbeit, also mach ich es etwas genauer:

Das Berliner Schriftenhaus FontShop bloggt seit 2004. Es hat also 7 Jahre gedauert, bis ich den fontblog entdeckt habe. Angefixt hat mich dort sofort die inhaltliche Vielfalt. Ich sehe hier ausdrücklich von den Schrift-orientierten Inhalten ab, weil ich ja betrachten will, was den Blog als solchen kennzeichnet. Der fontblog hat sehr interessante Kategorien, die redaktionell betreut werden. Auf Anhieb gefielen mir die Themenspektren der Kategorien »Persönliches«, »Designdiskurs« und »Tipp«. Die Kategorie »Persönliches« betreut Jürgen Siebert, der früher die PAGE gechefredakteurt hat – und der Name der Kategorie ist hier wörtlich gemeint. Es tauchen also alte Erinnerungen an frühere DTP-Zeiten auf, er lobt den familieneigenen Tintenstahldrucker – und begründet das sehr gut – oder schreibt ganz einfach über seine grad vorherrschende Lieblings-Musik. Siebert hat auch eine angenehme Tonality. Ich empfehle besonders seinen Artikel zu Steve Jobs, den er hier als Revolutionär der Druckvorstufe beschreibt.

Spannend überhaupt: Ein Unternehmen, das digitale Daten verkauft, öffnet die Randbereiche seiner Arbeit und lässt eine solche Themenvielfalt zu. Das hat Rückwirkungen auf die Außenwirkung des Unternehmens – und zwar positive: Die Menschen, die sich so leidenschaftlich mit dem weiteren Umfeld ihrer Arbeit beschäftigen, werden sich sicher sehr für die Belange interessieren, die ich als Kunde mit ihnen verhandeln möchte.

Was die Gestaltung betrifft: Die ist fontshop-typisch schlicht und reduziert auf gut lesbare Typografie sowie das hauseigene Gelb. Funktioniert alles ganz gut, auch die Trennung der Artikel, auch die graugefärbten und unterstrichenen Linkauszeichnungen. Insgesamt aber: Das ist mir zu nüchtern & unsexy, zu wenig fürs designverliebte Auge.

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