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Die zweite Maus kriegt den Käse

Als Agentur mit einem Schwerpunkt Print-Produktion gehören wir nicht zu den early Early-Adoptern. Hochgehypte Betriebsystem-Updates lassen uns lange kalt und brandneue Programmversionen testen wir zunächst auf Herz und Nieren, ohne gleich unsere produktiven Systeme über den Haufen zu werfen. Wir bleiben kompatibel zu Systemen unserer Kunden und Dienstleister und unseren eigenen elaborierten Produktionsabläufen.

Jetzt aber ist es mal wieder soweit:
Während Apple bereits eine beta-Version von OS X Sierra raushaut (hyperaktuell), fahren wir letzte System-Upgrades auf OSX El Capitan (aktuell seit September 2015). Alle Arbeitsrechner sind aktualisiert, alle nützliche Helferlein, Skripte und Zusätze haben Updates erfahren.

Die hauptsächlich genutzten Programme schnurren in den jeweils aktuellsten Versionen und wir können nach allerlei Tests sagen: Das läuft sicher und reibungslos.

Dabei fällt direkt auf, dass wir damit auch auf neue Schriften schauen.
Für Nerds und Apple-Kenner keine Neuigkeit, dennoch ist es für mich die angenehmste Überraschung der System-Überarbeitung: Während ich in den letzten Jahren an diversen Rechnern und Devices auf Helvetica-Varianten blickte, mit denen Apple die Systeme ausgestattet hatte, darf ich nun auf eine Univers-ähnliche Typografie schauen und mich an ihr erfreuen.

Der neue Systemfont wurde intern bei Aple gestaltet, nennt sich San Francisco und liegt in Schnitten für OSX und iOS sowie für die Apple Watch vor. Die Fonts stehen auch zum Download bereit, um z.B. App-Entwickler zu animieren, Gestaltungen komplett passend innerhalb des geschlossenen Kosmos zu erarbeiten.

Das ist sehr interessant und folgt dem Trend, den Google bereits mit der Roboto vollzog: Eigene Schriftentwicklung und Implementierung, mit deutlichen Anleihen aus der klassischen Moderne der Typografie. Bei der San Francisco von Apple erkennt man hauptsächlich: Univers und DIN. Mehr dazu gibt es hier: und im langen aber sehr interessanten Video eines Vortrags von Apple-Type Designer Antonio Cavedoni.

Nun schaue ich also den ganzen Tag auf eine Typo, die eine sehr Univers-ähnliche Wirkung hat. Und dafür bin ich dankbar. Immerhin ist Adrian Frutigers Klassiker einer meiner Schrift-Favoriten. Und das nicht nur in Münchner U-Bahn-Stationen oder auf Plakaten zur Olympiade 72, wo die Univers erstmals großflächig zum Einsatz kam.

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